Die Homepage der Deutschen Kanupolobundesliga, die in diesem Jahr Statistiken, Spielpaarungen, Tabellen und Zusatzinformationen leicht zugänglich macht, hat es bereits verkündet: Die Play-Offs der Damen stehen fest.
Der Spieltag in Göttingen hat einzig auf den mittleren Rängen der Tabelle Veränderungen bringen können: Der ACC Hamburg, der krankheitsbedingt nicht antreten konnte, rutschte auf den sechsten Platz und trifft damit im Viertelfinale auf den deutschen Meister aus Göttingen, der seine Platzierung verbessern konnte. Die mittlere Tabellenhälfte wird für die Viertelfinalpaarungen auch die meiste Spannung beinhalten.
Der Aufsteiger aus Mülheim hat in diesem Jahr noch nicht zeigen können, dass er für die Bundesliga bereit ist. Das breit aufgestellte Team wird eine große Leistungssteigerung zeigen müssen, um sich in der Liga zu halten. Die Hanauer Mannschaft, die es in diesem Jahr einigen Herrenmannschaften der Bundesliga gleich tut und sich in Franzsika Bartelt und Nina Luginbühl schlagkräftige schweizer Unterstützung geholt hat, wird wohl vor keine großen Probleme gestellt.
Auch der zweite Aufsteiger aus Meiderich konnte keinen Sieg gegen die etablierten Bundesligateams erringen. Während KCNW Berlin mit dem Sieg des Deutschland-Cups zeigen konnte, dass die Mannschaft auch im internationalen Wettbewerb zu den Besten gehört, wird Meiderich wohl gegen den Abstieg kämpfen. Der Halbfinaleinzug scheint für Berlin sicher zu sein.
Der ACC Hamburg hatte Göttingen auf dem 1. Spieltag ein Unentschieden abringen können. Göttingen konnte trotz reduzierter Mannschaft (U21-Nationalspielerin Judith Gebert fiel verletzungsbedingt aus) auf heimischem See am vergangenen Wochenende bessere Ergebnisse präsentieren – 18 Punkte statt der 13 aus der Hinrunde zeigen eine deutliche Formsteigerung. Um den Leistungsstand des Hamburger Teams abschätzen zu können, müssen wir bis zu den Playoffs in Essen warten. Vorerst gilt Göttingen als Favorit.
Während das junge Team aus Hannover um eine Platzierung abgerutscht ist, konnte sich ihr Viertelfinalgegner KV Havelbrüder verbessern. Das Team um Nationalspielerin Stefanie Esser, die sich in diesem Jahr in Bestform zeigt, ist für Überraschungen gut. Die Statistik zeigt ein ausgeglichenes Team mit vielen torgefährlichen Spielerinnen – aus Erfahrung kennt man die „Havelschwestern“ als taktisch versierte Mannschaft, die sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. So trennten sich das Berliner Team und der Tabellenführer aus Hanau in der Hinrunde mit einem Unentschieden. Auf der anderen Seite stehen die Hannoverinnen, die durch individuelle Schnelligkeit regelmäßig für Gefahr sorgen. Mit drei U21-Spielerinnen und einer hohen Leistungsdichte im Team gelten sie daher als Favoriten. Dennoch wohl die spannendste Begegnung.
Die Ausbeute der Tabellenspitze SKG Hanau, KCNW Berlin und Göttinger PC in der Rückrunde. Hier zeigt sich die Leistungsdichte der deutschen Topteams. Während Göttingen beide Spiele gegen die Mannschaft um Spielführerin Alexandra Bonk Fabienne Thöle gewinnen konnte, gegen die Mannschaft aus Hanau aber jeweils unterlag, gewann Berlin das Rückrundenspiel gegen das Hanauer Team recht deutlich. Mit Ausnahme von Stefanie Esser sammelt sich das deutsche Damenteam in diesen drei Mannschaften – auch hier zeigt sich die Brisanz der zu erwartenden Begegnungen.
Insgesamt zeigt sich die deutsche Damenbundesliga in diesem Jahr von einer guten Seite – die Leistungsdichte der ersten sechs Teams ist höher denn je. Dies zeigt auch eine ungewohnt hohe Anzahl an Unentschieden. Auch wenn die Überraschungen des ersten Spieltags sich in der Rückrunde nicht wiederholten, kann keines der Teams abgeschrieben werden.